Engadin

"Es war Liebe auf den ersten Blick"

Vor fast 20 Jahren hat Nicolas Küchel als kleiner Junge völlig überraschend die Maestraunza gewonnen. Es sollte nicht sein einziger Sieg bleiben. Inzwischen arbeitet er seit vielen Jahren im Ausland, doch für die Maestraunza ist ihm keine Reise zu weit. Ein Gespräch mit einem der grossen Engadine-Club-Champions. 

nici

Nici, mit wie alt hast Du angefangen zu golfen?

Als ich drei Jahre alt war, habe ich auf dem Margna Golf in Sils mit meinem Grossvater zusammen die ersten Schwünge gemacht. Die Schläger waren grösser als ich. 

War es Liebe auf den ersten Blick?

Das kann man so sagen. Ich habe nie wieder so oft gespielt wie während meiner Zeit im Kindergarten und der Primarschule in Sils. Damals war ich mittags und abends nach der Schule fast jeden Tag am Üben. Vor allem die vielen "Chip Matches" haben sich ausbezahlt. 

Hattest Du Golfstunden oder hast Du Dir vieles selbst beigebracht?

Ich durfte in meiner Kindheit mit tollen Golf Pros trainieren, die mir ein solides Verständnis des Schwungs und Spiels mit auf den Weg gegeben haben. Angefangen habe ich damals bei Richard Foreman, zwischen 10 und 14 Jahren habe ich mit Peter Rishworth trainiert und schliesslich habe ich zu Marcos Moreno gewechselt.

Wie viele Clubmeisterschaften hast Du bereits gewonnen?

Ich kann mich gut erinnern, dass ich 2006 und 2007 die Maestraunza von Samedan gewonnen habe, das war für mich sehr speziell. Die Maestraunza des Engadin Golf Clubs habe ich 3 oder 4 mal gewonnen, da bin ich . Ich bin mir gerade unsicher. Auf jeden Fall, gibt es einige grosse Namen wie Claudio Petrini oder Ueli Lamm, die viel öfter gewonnen haben.

Gibt es einen Sieg, der Dir mehr bedeutet als die anderen?

An meinen ersten Sieg kann ich mich sehr gut erinnern und es wird wohl immer der besonderste sein. DAmals habe komplett unerwartet in der Schlussrunde eine 68 gespielt und gewonnen. Ich kann mich noch an viele Schläge dieser Runde erinnern und habe nie wieder so gut gespielt in Samedan. 

Du wohnst seit 10 Jahren im Ausland. Für die Maestraunza bist Du meistens in der Schweiz. Zufall?

Das ist tatsächlich kein Zufall, ich liebe den Sommer im Engadin und schaffe es leider nur 4-6 Wochen im Engadin zu sein während der Golfsaison und die Maestraunza ist jedes Jahr das golferische Highlight für mich. 

Was war bei der Maestraunza 2025 speziell?

Nebst dem etwas verrückten Wetter, guter Stimmung und schnellen Greens, habe ich jetzt endlich verstanden, dass ich nicht mehr zu den Jüngsten gehöre. Cool zu sehen, dass wir so starke Junioren im Club haben. 

In der Junioren-Kategorie hat Franco Moreno Steger gewonnen. Hast Du ihm ein paar Tipps gegeben?

Ich hoffe Franco wird mir demnächst ein paar Tips geben!

Franco gewinnt bereits viele Turniere. Das erinnert etwas an deine Anfänge.

Er hat mich tatsächlich an mich erinnert, allerdings war ich technisch nicht so stark wie Franco. Sein Schwung ist bereits sehr athletisch und er spielt ein super Golf. Meine Stärke war vor allem das kurze Spiel. Schauen wir mal wie lange ich noch eine Chance habe gegen ihn. 

Was hast Du selbst noch für Ziele im Golf?

Eigentlich habe ich immer davon geträumt, einmal die Engadin Amateur Championship zu gewinnen, aber das Niveau wird jedes Jahr besser.... Schaut also schlecht aus (lacht).